5 Graz Tipps für ein Wochenende – Let`s talk about Graz

Inken und ich haben Graz von zwei Seiten kennengelernt. Im Frühsommer tauchte Inken mit ihrer Familie in die quirlige und lebendige Universitätsstadt ein. Sie verbindet mit Graz imposante Barockbauten plus mediterranem Flair. Mein Mann und ich begaben uns im Spätherbst auf Architektur-Tour nach Graz – als Paar ohne Kinder. In diesem Beitrag findet Ihr unsere persönlichen Graz Tipps für Familien,  Architektur-Fans und Barockliebhaber.

Ein Gastbeitrag von Meike Keil

Graz Tipps für ein Wochenende – Let`s talk about Graz

#1 Graz-Tipps für Klassiker: Schlossberg mit Museum und Uhrturm

Inken: Auf dem Schlossberg habt Ihr einen fantastischen Blick auf Graz. Überhaupt ist es hier oben wunderschön. Wenn Ihr Glück habt, könnt Ihr den Klängen von Harfen oder Geigen lauschen und den Blick über die Dächer genießen. Der beste Foto-Spot ist vor dem Schlossmuseum, das Ihr auch für zwei Euro besuchen könnt. Das Museum ist schnell durchlaufen, aber es lohnt sich. Die Multimedia-Show visualisiert, wie sich der Schlossberg über die Jahrhunderte von einer Festung in ein Naherholungsgebiet gewandelt hat. Ein paar Schritte weiter steht der berühmte Uhrturm. Hier tickt die Uhr anders: die beiden Zeiger sind vertauscht. Als der Uhrturm erbaut wurde, war es wohl üblich, dass die Minutenzeiger kleiner als die Stundenzeiger waren. Sensationell fanden die Kinder die 175 Meter lange Schlossbergrutsche. In nur 40 Sekunden rutschten wir durch eine unterirdische Röhre vom Uhrturm hinab in die Stadt.

Meike: Die Schlossrutsche ist nicht nur ein Kinderspaß. Auch wir Erwachsene staunten über diese Form der Verbindung des oberen Schlossbergs mit der Innenstadt am Fuße des Bergs. Die Rutsche ist mit 64 Metern die höchste Underground-Rutsche der Welt. Unten angekommen könnt Ihr einen Blick in die Stollen werfen. Unter dem Motto „Dom im Berg“ finden auch Club-Nächte im Stollen statt. Tagsüber könnt Ihr den Stollen ebenfalls durchlaufen und die kostenfreie Ausstellung ansehen. Dabei dürft Ihr auch einen Blick auf die Konstruktion der Rutsche werfen. Zum Genießen des Sonnenuntergangs geht Ihr am besten in das aiola upstairs mit seiner coolen Panoramaterrasse ganz oben auf dem Schlossberg. Den Schlossberg erreicht Ihr mit der Schlossbergbahn (Kaiser-Franz-Josef-Kai 38), dem Schlossberglift (Schlossbergplatz) oder über einen Weg mit knapp 300 Stufen.

#2 Graz Tipps für Kinder: Online-Stadtrundgang und CoSA

Inken: Graz ist überschaubar und lässt sich bis auf Schloss Eggenberg zu Fuß erkunden. Mit dem Online-Altstadt-Rundgang von Graz-Tourismus erhielten wir einen guten Überblick über die Geschichte und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Graz. Die Kinder holten sich im Grazer Tourismusbüro den Flyer für den Kinder-Stadtrundgang, auf dem sie Fragen zu Sehenswürdigkeiten beantworten mussten. Auch wenn es stark regnete und der Flyer immer weicher wurde: Es hatte es ihnen viel Spaß gemacht.

Meike: Eine spannende Abwechslung für Kinder soll das CoSA (Center of Science Activities) bieten. Mit dem Aufruf „Anfassen erwünscht statt Berühren verboten!“ wirbt das Museum für seine Ausstellungen. Jugendliche und interessierte Erwachsene können im CoSA spannende Forschungsabenteuer rund um Technik und Naturwissenschaften erleben. Laut Website könnt Ihr dort selbst ein Fahrzeug entwickeln, auf eine medizinische Forschungsreise gehen oder Abenteuer in der Augmented Reality erleben. Wir waren selbst nicht im CoSA. In Graz interessierten uns andere Museen, wie zum Beispiel im Kunsthaus Graz, doch mehr.

#3 Graz Tipps für Architektur-Fans: Kunsthaus Graz, Joanneumsviertel und Murinsel

Meike: Das absolute Highlight ist das Kunsthaus Graz. Schon das Haus selbst ist außergewöhnlich. Mit seinem blasenförmigen Körper schmiegt sich das Gebäude an seine Nachbarbauten. Hinter dem architektonischen Entwurf steht die Geschichte eines Friendly Alien. Die Fassade ist beeindruckend und provozierend zugleich und gefällt nicht jedem. Das Kunsthaus bietet saisonale Ausstellungen zeitgenössischer Kunst. Neben den Ausstellungen im Museum empfehle ich euch die Architektur-Tour „Unterwegs im Friendly Alien!“. Hier erfahrt Ihr alles zur Entstehungsgeschichte des Friendly Aliens und der Architektur des Gebäudes. Termine und Buchungen findet ihr auf der Website des Kunsthauses Graz. Das beste Frühstück der Stadt gibt es übrigens im Cafe des Kunsthauses. Unbedingt vorab reservieren!

Inken: Wer sich für Kunst und Architektur in Graz interessiert wird auch vom Joanneumsviertel begeistert sein. Dort trifft Geschichte auf Gegenwartsarchitektur, sowie Kunst auf Natur. Auf dem Joanneumsviertel-Platz verbinden transparente Lichtkegel im Boden die historische Gebäuden mit den beheimateten Museen. Zu den Museen gehören die Neue Galerie Graz (moderne und zeitgenössische Kunst), das Naturkundemuseum und das CoSA (Center of Science Activities). Das Joanneum bietet neben den Führungen in den Museen auch Touren durch das Joanneumsviertel in Graz an. Der Zugang zu den Museen erfolgt über den zentralen Ticket- und Infocenter, den Ihr über die Rolltreppe im größten der transparenten Kegel am Joanneumsviertel-Platz erreicht. Aktuelle Ausstellungen, Öffnungszeiten und Eintrittspreise findet Ihr Sie auf den Websites der einzelnen Museen.

Meike: Für Architektur-Interessierte führt kein Weg an der Murinsel vorbei. Die Murinsel ist das berühmte Muschel-Bauwerk von 2003 als Graz Kulturhauptstadt wurde. Die Mur-Insel beheimatet ein Cafe und einen Design-Shop. Egal ob im Sommer auf der Terrasse oder an kälteren Tagen im Inneren der Muschel: beim Kaffee trinken werdet Ihr Euch wie in einem Aquarium fühlen, während die Mur munter an Euch vorbei sprudelt.

#4 Graz Tipps für Restaurants und Nachtleben

Meike: Da wir ohne Kinder unterwegs waren, konnten wir uns in das Grazer Nachtleben stürzen. Im Salon Marie speisten wir in einem sehr stilvollen Ambiente. Auf der Speisekarte findet Ihre eine neue Interpretation vom Cordon Bleu sowie zahlreiche Gerichte aus einem Edelhuhn, dem Sulmtaler Huhn, wie z. B. Hühner-Roulade oder Piccata Milanese. Viele Kneipen befinden sich rund um die Universität. Länger hängen geblieben sind wir in der Kombüse, die sich in einem kleinen Rondell in einem Park befindet. Hier legt noch ein DJ Schallplatten auf! Ambiente und Music waren eher BritPop-lastig, was man mögen sollte.

Inken: Wir haben uns der Steierischen Küche gewidmet und waren mittags in Der Steirer. In dem sehr ansprechenden Restaurant schmausten wir steierische Tapas wie Rhabarberragout mit Rohschinken, Maibockgulasch mit Polenta-Knödel und Backhendlsalat. Sehr zu empfehlen! Freunde haben uns den Landhauskeller empfohlen, ebenfalls ein klassisches steierisches Restaurant.

#5 Graz Tipps für UNESCO-Weltkulturerbe: Schloss Eggenberg

Inken: Außerhalb des Zentrums liegt das barocke Schloss Eggenberg, das sich seit 2010 UNESCO-Weltkulturerbe nennen darf. Dürfte ich mir ein Schloss aussuchen, in dem ich wohnen möchte, wäre es dieses! Schon am Eingang verzaubert einen der weitläufige Park mit seinen liebevoll angelegten Gärten. Kurios ist, dass das Schloss 365 Fenster hat, genauso viele Fenster wie Tage im Jahr!

Meike: Nicht nur Schloss Eggenberg steht auf der UNESCO-Liste. Das gesamte historische Zentrum der Stadt Graz wurde bereits 1999 in das UNESCO-Welterbe aufgenommen. Der sehr gut erhaltene Stadtkern mit gotischen Kirchen, Renaissancehöfen und barocken Bürgerhäusern verzaubert seine Besucher ebenfalls. Wir starteten unseren Altstadt-Rundgang an der Tourist-Information in der Herrengasse, der Einkaufsstraße in Graz. Vorbei ging es am Gemalten Haus mit der römisch-griechischen Wandmalerei, dem Landeszeughaus und dem Palais Saurau. Besonders möchte ich Euch einen Besuch der ältesten Bäckerei in Graz ans Herz legen. Das Gebäude der Hofbäckerei Edegger-Tax versetzt Euch Jahrhunderte in der Zeit zurück. Die Leckereien sind nicht nur zu bestaunen, sie schmecken auch köstlich. Über den Domplatz und dem Mausoleum gelangten wir in der Grazer Burg zur Doppel-Wendeltreppe. Diese Sehenswürdigkeit gehört ebenfalls zu den „must-see“-Highlights in Graz. Der Eintritt ist frei. Die Doppelwendeltreppe besteht aus zwei gegenläufigen Treppen, die in den Etagen wieder zusammenkommen, um sich erneut zu trennen. Den kleinen Rundgang durch das historische Zentrum von Graz könnt ihr kulinarisch mit einem Kürbiskernöleis in der Eckhardt Confiserie oder dem legendären Frankowitsch-Brötchen bei Delikatessen-Frankowitsch ausklingen lassen.

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