Toskana Tipps – zwischen imposanten Städten und malerischen Bergdörfern

Die Toskana, mit ihrer atemberaubenden Landschaft, reichen Kulturgeschichte und exquisiten kulinarischen Köstlichkeiten, ist zweifellos eine der faszinierendsten Regionen Italiens. Wir waren im Sommer dort und fanden unseren einwöchigen Aufenthalt einfach sensationell: beeindruckende mittelalterliche Städte, imposante Kathedralen und kleine schnuckelige Bergdörfer mit netten Weinbars und Cafés, in denen wir einen Aperitivo oder Cappuccino tranken. Hier kommen unsere Toskana Tipps.

San Gimignano – Manhattan des Mittelalters 

San Gimignano ist eine bezaubernde Stadt in der Toskana, die von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt wurde. Hier gibt es so viel zu entdecken, und Ihr solltet unbedingt den Torre Grossa erklimmen, den höchsten Turm der Stadt mit seinen beeindruckenden 54 Metern. Ein weiterer Ort, den Ihr in San Gimignano nicht verpassen solltet, ist der Platz der Zisterne. Dieser malerische Ort erstreckt sich in einer dreieckigen Form und ist von historischen Patrizier-Stadthäusern und alten Steinbrunnen gesäumt. Der Dom in der Nähe beherbergt erstaunliche Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert, die Ihr bewundern solltet. Natürlich dürft Ihr San Gimignano nicht verlassen, ohne die berühmte Gelateria Dondoli direkt bei der Zisterne besucht zu haben! Wir empfehlen Euch die exotischen Eissorten wie Walnuss-Gorgonzola, Himbeere-Rosmarin oder Caprese!

Wenn das Wetter heiß ist, bietet sich ein Ausflug zum „Sentiero D’Elsa“ an, wo Ihr an einem türkisblauen Fluss eine erfrischende Wanderung unternehmen und baden könnt. In der Hauptsaison und am Wochenende kann es hier auch recht voll werden. Wir empfanden ihn aber eine angenehme Erfrischung bei 40 Grad.

Etwas außerhalb von San Gimognano befindet sich die Osteria del Castagno, ein auf den ersten Blick unscheinbares Restaurant auf der Landstraße, das durch sein außergewöhnliches Ambiente und Gerichte besticht.

Siena – Stadt des berühmten Pferderennens

Bei einem Besuch in Siena solltet Ihr nach einem kurzen Capuccino-Stopp im trubeligen Caffé Fiorella unbedingt die Piazza del Campo besuchen. Dort findet zweimal im Jahr das berühmte Pferderennen Palio di Siena statt, bei dem die verschiedenen Stadtviertel mit auserwählen Jockeys gegeneinander antreten. Der Platz verwandelt sich in eine Pferderennbahn, auf dem Sand aufgeschüttet und fest gewalzt wird. In den Straßen hängen aus allen Häusern die unterschiedlichen Flaggen der Viertel und auch sonst ist die Stadt festlich geschmückt. Wir waren zwei Tage nach dem Rennen in Siena zuschauen, wie das Gewinner-Viertel geschmückt mit Trommeln und Fahnen in sein Viertel zog, um dort gebührend zu feiern. Am Platz befindet sich der Torre del Mangia, ein Turm aus dem 14. Jahrhundert, der seinen Namen von seinem ersten Glöckner hat, der quasi sein Geld aß – oder so heißt es zumindest! Von oben habt ihr einen wunderschönen Blick über die ganze Stadt.

Vielleicht ist die schönste Sehenswürdigkeit aber die Kathedrale mit ihrem außergewöhnlichen Fußboden, der Szenen aus dem Alten und Neuen Testament darstellt. Auch die Piccolomini-Bibliothek mit den Malereien von Raffael und die Aussichtsplattform Focciatone sind einen Besuch wert. Der Fontebranda-Brunnen ist von der Kathedrale aus über eine Rolltreppe zu erreichen und früher gab es hier sogar ein Becken für Menschen und Tiere sowie zum Händewaschen! Mittags empfehlen wir Euch die Einkehr in “La Fontana della Frutta di Montano e Licari”, einem Feinkostladen mit typischen toskanischen Salaten und Antipasti mit Stehtischen. Auf dem Vicolo del Campaccio habt Ihr einen atemberaubenden Blick auf die Altstadt. Eine perfekte Sundowner-Location.

Volterra – mittelalterliche und etruskische Altstadt

Ein Besuch in Volterra ist eine Reise ins Mittelalter. Die Stadt auf 550 Metern Höhe bietet eine atemberaubende Aussicht und zahlreiche Ausgrabungsstätten wie das Teatro Romano und das Etruskische Museum. Aber auch die Altstadt selbst hat viel zu bieten. Sie ist von Mauern und Stadttoren umgeben und wirkt wie eine große, mittelalterliche Burgstadt, wobei das bekannteste Tor die Porta dell‘Arco aus der Zeit vor Christi ist. Besonders sehenswert ist der Palazzo Incontro Viti mit seiner Sammlung antiker Möbel, Porzellan und Kunst, die das Adelsleben im 19. Jahrhundert zeigt. Ein weiteres Highlight ist die Piazza dei Priori mit dem Palazzo dei Priori, dem Rathaus der Stadt, von dem aus Ihr eine herrliche Aussicht habt. Wenn Ihr Euch jedoch den teuren Aufstieg auf den Turm sparen möchtet, ist der Torre Toscana eine günstigere Alternative. Aber auch der Dom mit seinen besonderen Fresken und Gemälden sollte auf Eurer Liste stehen.

Zwischendurch könnt Ihr für eine kurze Pause in der Winebar L’Incontro gönnen oder die beste Eisdiele L’Isola del Gusto besuchen. Außerdem ist Volterra die Stadt des Alabasters. Den schönsten Sonnenuntergang habt Ihr bei der Osteria Fornelli, bei der Ihr auch Euren Sundowner bestellen könnt.

Florenz – Freilichtmuseum der Renaissance

Sehenswürdigkeiten

Die quirlige toskanische Großstadt ist für ihre reiche Kunst- und Kulturgeschichte bekannt ist. Es ist wie eine Zeitmaschine in die Vergangenheit – jeder Besuch in Florenz bietet Euch die Chance, die Renaissance hautnah zu erleben. 

Hauptattraktion ist der Dom mit seiner atemberaubenden Fassade. Er umfasst die Kathedrale, die Bruneschelli-Kuppel, den Glockenturm, das Baptisterium, die Domterasse und das Dommuseum. Mit dem Brunelleschi-Pass (unbedingt im Voraus online buchen) erhaltet Ihr Zugang zu allen Bereichen – nur nicht in die Kathedrale. Um die Kathedrale zu besichtigen, müsst Ihr früh da sein – dafür ist der Eintritt umsonst. Wenn Ihr in die Kuppel schaut, seht Ihr das jüngste Gericht mit Himmel und Hölle

Eine weitere Hauptsehenswürdigkeit sind die berühmten Uffizien mit ihrer weltberühmten Sammlung an italienischer Kunst von der Zeit der Renaissance bis hin zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Nicht verpassen solltet Ihr das Gemälde “Die Geburt der Venus” von Sandro Botticelli.

Die Ponte Vecchio, die älteste Brücke über den Fluss Arno ist bekannt für ihre zahlreichen Juweliere. Von der Ponte alle Grazie aus habt Ihr einen atemberaubenden Blick auf sie!

Neben der Ponte Vecchio prägt die imposante Piazza della Signoria das Bild Florenz‘. Hier thront das beeindruckende Palazzo Vecchio, das heutige Rathaus. Des Weiteren ist der Palazzo Pitti ein Muss für jeden Florentiner Besuch. Dieser Palast war früher Heimat der mächtigen Medici-Familie und beherbergt heute deren Gemäldesammlung und Gemächer.

Solltet Ihr Park- oder Gartenliebhaber sein oder kurz im Grünen durchatmen wollen, dann besucht den Giardino Bardino oder die bekannten Boboli-Gärten.

Restaurants & Essen

Zum Schlemmen empfehlen wir Euch den Mercato Centrale, eine riesige Markthalle, die Euch zum Einkaufen und Schlemmen einlädt. Hier findet Ihr Geschäfte mit Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse sowie kleine Imbisse für den Hunger zwischendurch. Wer es lieber klimatisiert und “stylish” mag, der ist in der Trattoria Za Za, direkt neben der Markthalle gut aufgehoben. Wir empfehlen die Tagliatelle mit dem Wildschweinragu oder die frittierte Polenta mit Pilzen.

Ein weiteres Highlight ist der Sonnenuntergang vom Piazzale Michelangelo aus betrachtet. Dieser Platz bietet einen atemberaubenden Blick über die Stadt, den Fluss Arno und die umliegenden Hügel. Wenn sich die Sonne langsam hinter den Bergen verabschiedet, taucht sie alles in warmes Licht und schafft eine romantische Atmosphäre. Kauft Euch ein paar und genießt die goldene Stunde. Direkt danach bietet sich ein Besuch in der Trattoria Rifrullo an. Hier sitzt Ihr urgmütlich in einem Garten und probiert die unterschiedlichsten toskanischen Pizzen auf langen Holzbrettern.

Shopping

Zum Shoppen von Ledertaschen empfehlen wir die Gegend um die Markthalle. Schöne Geschäfte findet Ihr im Oltrarno-Viertel, welches sich auf der südlichen Seite des Arno befindet, wenn Ihr die Ponte Veccchio überquert. Dort haben wir schöne Schuhe, Schmuck gekauft und auch die zahlreichen Parfümerien bewundert, die sich in der Via di S. Niccolo angesiedelt haben.

Peccioli – Kunst, Kultur und Toskana-Feeling

Peccioli ist ein charmantes Bergdörfchen, um das Florentiner und Pisaner in der Vergangenheit gekämpft hatten. Heute ist das Dörfchen ein beliebtes Ziel für Touristen. Der geschmackvoll restaurierte Palazzo Pretorio beherbergt das Museo di Palazzo Pretorio mit Wechselausstellungen sowie eine Aussichtsplattform, von der aus man einen atemberaubenden Blick auf die Umgebung hat. Die engen Gässchen laden zum Spazieren und Entdecken ein, insbesondere die Kirche San Verano ist einen Besuch wert. Für eine Pause empfiehlt sich das Caffe Bar La Terrazza mit einem schönen Ausblick auf die toskanische Landschaft. Ein Besuch in Peccioli lohnt sich auf jeden Fall für alle, die den Charme eines kleinen Bergdörfchens erleben möchten und dabei nicht auf Kunst und Kultur verzichten wollen.

Ghizzano – bunte Häuser, Wein und zauberhafter Park

Wenn Ihr Euch Ghizzano nähert, fühlte es sich an, als würdet Ihr Euch der Stadt Burano bei Venedig sein. Mit ihren bunten Häusern ist Ghizzano ein Ort der Ruhe und Entspannung. Genau hier liegt das Weingut der Familie Venerosi Pescholini, wo sie Wein und Olivenöl herstellen. Wenn Ihr einen Tag in Ghizzano verbringt, besichtigt den wunderschönen Park, den Giardino. Vielleicht trefft Ihr auch auf die eine oder andere Schildkröte, die sich in den Büschen ausruht. Sehr zu empfehlen sind auch die herrlichen und nicht touristischen Weinverkostungen der San Giovese-Rebe bei Ginevra in der Tenuta di Ghizzano. Die Signora und Gräfin erklärte uns die Geschichte ihres Weinanbaus und wir verbrachten einen ganz herrlichen Nachmittag bei ihr und genossen Wein und kleine toskanische Köstlichkeiten.

Hat Euch der Artikel „Toskana Tipps“ gefallen? Kennt Ihr schon unseren Artikel zu Venedig „Venedig – 10 ultimative Tipps für Euren Städtetripp?“

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