Das Mekong-Delta im Süden Vietnams ist eine faszinierende Region, die durch ein komplexes Netz von Flüssen, Kanälen und Sümpfen geprägt ist. Es ist das größte Flussdelta in Südostasien und erstreckt sich über eine Fläche von etwa 40.000 Quadratkilometern. Der Mekong, einer der längsten Flüsse der Welt, teilt sich hier in neun Hauptarme, die in das Südchinesische Meer münden. Die Region ist als „Reiskorb Vietnams“ bekannt, da sie eine der fruchtbarsten landwirtschaftlichen Zonen des Landes ist. Neben Reis werden hier auch Früchte, Kokosnüsse und Meeresfrüchte in großen Mengen produziert. Das Delta ist Heimat unzähliger schwimmender Märkte, wo Händler ihre Waren direkt von Booten aus verkaufen, was der Region ihren einzigartigen Charakter verleiht. Ein weiteres Highlight des Mekong-Deltas ist seine vielfältige Kultur, die stark von den ethnischen Minderheiten wie den Khmer, Chinesen und Cham geprägt ist. Durch die reiche Flora und Fauna, einschließlich seltener Vogelarten und Mangrovenwälder, ist das Mekong-Delta auch ein Paradies für Naturliebhaber.
Das Mekong Delta in Vietnam – unsere Tipps!
Am besten bucht Ihr von Saigon aus eine Tour ins Mekong Delta. Denn auf eigene Faust wird es wirklich schwierig, Boote zu mieten und die süßen kleinen Dörfer und ihre Handwerksbetriebe zu entdecken. Wir sind von Saigon gestartet. Die Autofahrt nach Ber hat ca. zwei Stunden gedauert, da auf dieser Strecke viel Verkehr ist.
Los ging es mit einer großen Bootsfahrt auf einem breiten Arm des Mekong Flusses, vorbei an Korkeichenwäldern und kleinen Fischerbooten. Unser erster Stopp galt einer vietnamesischen Imkerei. Faszinierend, wie Bienenstöcke in Vietnam aussehen: Statt eines Hauses haben sie lediglich ein Dach! Wir durften durch die Gärten der Imkerei schlendern, Honigtee probieren und waren natürlich angehalten, Honigprodukte zu kaufen. Kaffeefahrt auf vietnamesisch! Aber das hat uns nichts ausgemacht, da die einheimischen Betriebe unserer Meinung nach wirklich unterstützenswert sind.
Weiter ging es ins nächste Dorf, vorbei an Hühnern, Hunden, Katzen, in Hängematten liegenden Vietnamesen, spielenden Kindern und wunderschönen Obstgärten mit Guaven, Tamarinden, Mangos und Pomelos zu einer Kokosnuss-Bonbon-Macherin. Hier wurde uns, auf ganz traditionelle Weise, gezeigt, wie Kokosnuss-Bonbons aus Malz und Kokos hergestellt werden. Auch hier durften wir selbstverständlich probieren – und höflich aufgefordert, etwas zu kaufen…
Besonders beeindruckt hat uns eine Gruppe von Frauen, die in einem Berg von Kokosnüssen saßen und diese von ihrer grünen Schale befreiten, damit diese so aussahen wie die Kokosnüsse, die wir im Supermarkt kaufen können. Dabei haben sie gelacht (auch über uns, wir wissen nicht wieso) und sich lautstark unterhalten – ein schönes Bild!
Anschließend ging es weiter mit einem Spaziergang durch den Ort zu einem schmalen Nebenarm des Mekongs, wo wir, auf einem kleinen Boot mit einer vietnamesischen Paddlerin, selbst mit asiatischen Hüten ausgestattet, ganz tolle Erinnerungsfotos geschossen haben. Ganz idyllisch und ruhig, diese Stimmung auf dem Fluß!
Eigentlich hatten wir gar keinen Hunger, nach all den Honig- und Kokosnuss-Leckereien, aber unser nächster Stopp war ein wunderschönes Flußrestaurant mit Mittagessen. Hier gab es einen Elefantenhohrfisch, der, anders als wir es gewohnt sind, nicht liegend, sondern stehend auf einem Teller serviert wurde. Dazu gab es Sommerrollenblätter, Koriander, Reis, Gurken, Ananas und zahlreiche Soßen – köstlich!
Gut gestärkt kam unser eigentliches Highlight: Eine Fahrradtour durch das Dorf! Das solltet Ihr Euch wirklich nicht entgehen lassen, denn so seht ihr viel mehr, als wenn ihr im Bus sitzt. Hier braucht ihr aber sicher einen Guide, denn alleine verfahrt ihr euch!