Entlang der Elbe in Tschechien – vom Ursprung im Riesengebirge zu einzigartigen Orten und Aktivitäten

Vom Riesengebirge über das Hospital Kuks bis in die Böhmische Schweiz und dann weiter durch Deutschland fließt der berühmte Fluss Elbe, auch „helles Wasser“ genannt. Wir haben uns auf unserer Reise durch Tschechien der Elbe gewidmet und sind ihr teilweise auf dem Rad flussabwärts gefolgt. Dabei haben wir mystische Wälder erkundet, ehemalige Kurorte besucht, bunte, historische Städtchen und das Kristalltal besichtigt und viel über den tschechischen Volkssport Gladiator Race gelernt.

Reisekooperation mit der Region Hradec Králové und CzechTourism

Entlang der Elbe in Tschechien – vom Ursprung im Riesengebirge zu einzigartigen Orten und Aktivitäten

Rübezahls Riesengebirge „Krkonoše“ und Elbquelle

Das Riesengebirge „Krkonoše“ ist Tschechiens höchste Bergkette und liegt im Nordosten an der Grenze zu Polen mit rund 450 Quadratkilometern. Der höchste Berg ist die Schneekoppe „Sněžka“ mit rund 1600 Metern. Der Name rührt von den Riesen, den Rutschen her, die betrieben wurden, um das Holz ins Tal zu befördern. Hier ist ebenfalls Rübezahl zu Hause, der Berggeist aus zahlreichen Märchen und Sagen. Während im Riesengebirge im Winter eifrig Skigefahren wird, wird im Sommer gewandert oder Mountainbike gefahren. Besonders schön ist die Wanderung zur Elbquelle.

Auf der Suche nach der Elbquelle

Seid Ihr neugierig, von wo einer der bedeutendsten Flüsse Deutschlands entspringt? Richtig, im Riesengebirge in Tschechien entspringt die Elbe. Dort wird ein kleines Rinnsal zu einem riesigen Fluss, auf dem später in Deutschland Containerschiffe fahren, bevor er in die Nordsee mündet. Die Wanderung von Spindlermühle „Špindlerův Mlýn“ zur Elbquelle geht durch ein wildromantisches Tal über die Elbfälle oder dem Pančavský-Wasserfall zur Elbquelle. Die Quelle selbst ist ein Brunnen mit den Wappen aller Elbstädte, durch die die Elbe bis zu ihrer Mündung, nach 1100 Kilometern ins Meer, fließt. Ein magischer Ort! Hier geht’s zur gemütlichsten Wanderung.

Thermalquelle oder Baumwipfelpfad?

Johannisbad „Janské Lázně“ ist ein Kurort im Riesengebirge. Er hat sich auf Behandlung von Problemen im Bewegungsapparats spezialisiert und besitzt eine eigene Thermalquelle. Das Hotel Vyhlídka hat einen wunderbaren Spa und unheimliches gutes Essen. Sehr zu empfehlen ist das Boeuf Bourgignon und die Minz-Erbsensuppe. Aber nicht nur deswegen kommen hier scharenweise Touristen her, denn Johannisbad ist auch ein beliebter Skiort im Riesengebirge.  Uns waren im Ort sofort die imposanten Kolonnaden aufgefallen, eine Jugendstil-Halle geschmückt mit Palmen, in der regelmäßig Veranstaltungen stattfinden. Außerhalb vom Ort befindet sich der Baumwipfelpfad „Stezka korunami stromů Krkonoše“mit seinem 45,5 Meter hohen Aussichtsturm in Form eines Enzians, auf den wir uns hinauf gezwirbelt hatten. Oben angekommen hieß es erst einmal ‚tief durchatmen‘ und Waldenergie tanken. Lasst Euch die goldene Stunde nicht entgehen, wenn die Sonne langsam im Horizont untergeht. Manchmal könnt Ihr auch den sanften Tönen einer Violine lauschen und nebenbei Champagner schlürfen. Eine traumhafte Abendstimmung!

Mountainbike-Action auf den Trutnov-Trails

Die Tschechen sind sehr begeisterte Outdoor-Sportler! Gerade das Mountainbiken ist im Sommer eine beliebte Freizeitaktivität im Riesengebirge und es finden zahlreiche Contests statt. Das wollten wir auch in jedem Fall ausprobieren und fuhren nach Trautenau „Trutnov“ zu den 20 Kilometer langen Trutnov Trails, die wunderschön in Hügeln und Wäldern im Naturpark des Riesengebirges gelegen sind. Große Steine, Rampen, Steilpassagen und Stonegardens boten Könnern eine Herausforderung, breite Pfade und schöne Aussichten gaben Anfängern mehr Sicherheit. Wir wählten irgendwas dazwischen. Bei Martin und seinem Team von den Trutnov Trails könnt Ihr Euch Mountainbikes – mit oder ohne E-Motor ausleihen oder auch Workshops buchen. Alle Trails sind je nach Schwierigkeitsgrad – analog zu Wanderwegen in blau, rot oder schwarz markiert und werden von ihnen gepflegt. Action pur!

Weihnachtsschmuck aus dem Kristalltal im Riesengebirge

Das Riesengebirge ist für seine Glasmanufakturen bekannt und wird auch nicht ohne Grund „Kritalltal“ genannt. Die Herstellung insbesondere von Hohlglasperlen für Weihnachtsschmuck beruht auf einer alten Tradition. Besonders bekannt ist die Manufaktur Rautis aus Poniklá. Bei einer Werksbesichtigung konnten wir den Glasbläsern dabei zuschauen, wie sie die Perlen blasen, einfärben und dann zu Weihnachtssternen aufzogen. Danach waren wir dran und wir staunten nicht schlecht, als wir, um zehn Sterne reicher, die Manufaktur verließen.

Entlang der Elbe

Die Elbe, auf Tschechisch „Labe“ durchfließt in Tschechien auf über 370 Kilometern mehrere hübsche Orte wie Königsgrätz „Hradec Králové“, Kuks oder Jaroměř in der Region Hradecko sowie Děčín in der Böhmischen Schweiz. Wir radelten sehr gemütlich auf dem Elbradweg entlang und genossen immer wieder die hübsche Aussicht auf das Gewässer oder machten Stopp, um Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Hier kommen unsere Höhepunkte!

Königsgrätz „Hradec Kralové“

Königgrätz, Hradec Kralové, ist dafür bekannt, dass hier die berühmte Schlacht von 1866 als Entscheidungsschlacht im Preußisch-Österreichischen Krieg stattfand, aber auch dafür, dass in dem Städtchen Elbe und Adler zusammenfließen. Direkt neben der Kathedrale reihen sich hübsche, bunte Häuser aneinander. Gleich daneben thront der berühmte weiße Turm, Bílá věž, der ursprünglich ein Wachturm war und Tschechiens zweitgrößte Glocke, die Augustin, besitzt. Sie wird zu besonderen Anlässen geläutet, wie etwa zu Weihnachten. Von der 72 Meter hohen Aussichtsplattform hatten wir einen tollen Blick über die Stadt und Umgebung, den wir – genauso wie den Aufstieg durch das pink-rot-leuchtende Treppenhaus, genossen. In den Arkaden auf dem Kathedralenplatz fanden wir in einem der zahlreichen Cafés und Restaurants einen Platz, um tschechische Cola „Kofola“ und einen tschechischen Kaffee „Káva“. Zurück gingen wir über die singende Treppe und freuten uns über klassische Musik beim Hinabsteigen der Stufen.

Für den kleinen Hunger empfehlen wir Euch in der kleinen Bäckerei Pekařství Pod Věží an der Kathedrale „Peciválka“, Lebkuchen mit Mohnfüllung. Es waren die besten, die wir jemals hatten! Auch in Hradec Králové spielt die Elbe eine große Rolle, denn aus ihrer Wasserkraft wird im Hučák-Wasserwerk Energie gewonnen. Ein kurzer Besuch lohnt.

Gladiator Go!

Himmelsleiter, drehende Blätter oder Balance-Brücken? Das Gladiator Race ist ein beliebter tschechischer Volkssport. Auf mehreren Kilometern werden im Wald Hindernisse à la Ninja Warriors aufgestellt, die die Läufer überwinden müssen. Ein Trainingscenter für das Gladiator Race befindet sich auf dem Gelände des Campingplatzes Stříbrný Rybník unweit von Hradec Králové. Hier versuchten wir uns als Gladiator auf dem Trainingsparcours, scheiterten aber kläglich. Vielleicht habt Ihr mehr Glück?

Hospitál Kuks

Die noch sehr schmale Elbe trennt das hübsche Dorf Kuks mit seinen zahlreichen Holzhäusern vom Hospital Kuks. Die riesige Barockanlage wurde im 18. Jahrhundert im Auftrag von Graf von Sporck erbaut und gehörte zu den größten Kurbädern Böhmens. Zunächst ließ er im jetzigen Dorfkern Kuks eine Kuranlage erbauen. Der exzentrische Graf lockte Kurgäste mehr mit Festen und kulturellen Veranstaltungen als mit „heilendem Wasser“ und Kuks entwickelte sich zu einem Hotspot des Hochadels. Später ließ er gegenüber der Anlage ein prächtiges Pflegeheim für pensionierte Veteranen aus der Region erbauen – das heutige „Hospital Kuks“. Die einstige Kuranlage wurde durch ein Hochwasser zerstört.

Besonders sehenswert ist die barocke Apotheke, die Kirche und die Wandmalereien „Totentanz“, die die Kranken auf die Unausweichlichkeit und Gerechtigkeit des Todes vorbereiten sollten.

Im September findet hier ein Weinfest statt, bei dem der Kukser Wein die Kaskadentreppe in Dorfkern hinunterfließt –  man glaubt es kaum!

Festung Josefstadt „Josefov“ in Jaroměř

Die Festung Josefstadt „Josefov“ wurde im 18. Jahrhundert als Militäranlage errichtet, um die Österreicher, die damals in Jaroměř herrschten, vor den Preußen zu schützen. Sie war Unterkunft für Soldaten und Zivilisten sowie Rüstkammer zugleich. Wir waren mächtig beeindruckt von der Führung durch das unterirdische Labyrinth, aber auch froh, wieder ans Tageslicht zu kommen. Unser Führer präsentierte sich in einem Generalkostüm und ließ uns mit den Geschichten rund um die Festung ins 18. Jahrhundert zurückversetzen. Ein Besuch lohnt allemal und vielleicht habt Ihr sogar Lust, an einer Gruseltour teilzunehmen?

Josefstadt ist heutzutage ein beliebter Drehort, für internationale Produktionen. Hier wurde unter anderem Freud (Deutschland, 2019), Sarajevo 1914 (Österreich, 2014) oder Hitler – Aufstieg des Bösen (USA, 2003) gedreht.

Gewohnt haben wir im Grund Resort in Mladé Buky. Das Resort liegt im Winter direkt an einem Skilift und im Sommer an einem wunderschönen Golfplatz.

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