Familienurlaub am Plattensee

Habt Ihr Euch schon einmal Gedanken gemacht, an den Plattensee, den Balaton, zu fahren? Jedes Jahr zieht es uns als Münchner an den Gardasee- der ist auch wunderschön, aber eben auch gern mal teuer. Letzten Sommer dachten wir uns, dass wir mal was Neues ausprobieren sollten. Gesagt, getan! Im August ging es für ein paar Tage mit dem Auto in ca. 6 Stunden (inkl. Wickel-Kakao-Butterbreze-Klo-nochmal Klo-Pausen) von München an den Balaton. Der Plattensee ist viel günstiger als der Gardasee, das gute Wetter stabiler und für Familien mit kleinen Kindern ist das seichte Wasser und die an jedem Ort zu findenden Spielplätzen geradezu ideal. Wie es uns gefallen hat, wollen wir Euch heute in unserem Beitrag erzählen.

Familienurlaub am Plattensee

Der Plattensee war uns immer vom Namen her bekannt. Dass sich dahinter aber ein echtes Kinderbadeziel verteckt, haben wir erst im letzten Sommer rausgefunden. Und zwar nur deshalb, weil wir dorthin gefahren sind, nicht anhand der vagen Reiseempfehlungen, die wir von verschiedenen Websites zusammengetragen hatten. Gerade mit kleinen Kindern wurde unser Aufenthalt am Plattensee zum herrlich entspannten Urlaub, weil der See warm und seicht und die Badestellen mit Sandufern, Spielplätzen, Kabinen zum umziehen, Liegewiesen und Toiletten einfach nur ideal für einen erholsamen Badeurlaub waren.

Wer im Sommer an den Balaton reist, muss sich eines gewiss sein: es wird richtig, richtig heiß. Spitzentemperaturen von 35 Grad zur Mittagszeit sind hier im August Standard. Jedoch sind alle Restaurants und Hotels mit Klimaanlage ausgestattet und der Weg in den (zugegebenermaßen nicht gerade kalten) Plattensee ist nicht weit. Das Nordufer ist dichter besiedelt und dessen Orte größer und ausgebauter als das Südufer. Das Südufer ist jedoch besser für Kinder geeignet, da hier das Wasser flacher ist.

Die Ungaren sind freundlich und extrem unaufgeregt, lieb zu Kindern, jedoch distanziert. Wo auch immer wir waren, haben wir uns trotz vieler Menschen wohl gefühlt. Keine Chance, die Sprache zu verstehen! Zum Glück können viele deutsch. Hier kommt man mit deutsch besser durch als mit englisch.

Wunderschöner Plattensee – die „Badewanne“ Ungarns

Der Balaton für Familien mit kleinen Kindern

Der Plattensee, ungarisch „Balaton“ genannt, verdient seinen Namen „Ungarische Badewanne“ zu Recht. Er ist extrem seicht, am Südufer nie tiefer als drei Meter und recht warm. Vor allem für Familien mit kleinen Kindern, wie wir aktuell eine sind, war er optimal! Wir konnten stundenlang in den See hineinspazieren, schwimmen oder wunderbar auf der Luftmatratze oder auf einem SUP den See genießen. Wenn man sich nicht zu weit vom Ufer entfernt, steigt man einfach ab und läuft zurück zum Ufer. Kleinere Kinder können, ohne die ständige elterliche Sorge, dass die Kleinen mit einem Schritt im tiefen Wasser sind, herrlich plantschen.

Preis-Leistungsverhältnis am Plattensee – einfach unschlagbar!

Der Balaton ist der perfekte Urlaub für Familien mit einem geringeren Reisebudget. Bereits für einen Euro haben wir uns leckere Maiskolben oder eine Zuckerwatte direkt am Strand gekauft. An den unzähligen Buden am Strandpromenaden, die Liegewiesen mit ganz kurzen Treppen ins Wasser sind, ab es alles, was unser Herz begehrte- Fisch, Grillfleisch, Burger, Pommes und und und. Die Preise waren so unschlagbar, dass wir beschlossen hatten, nicht zu Hause zu kochen. Unseres Erachtens kostet alles 1/3 weniger als in Deutschland – sei es ein ordentliches Mittagessen, ein Eis, der Verleih von Fahrrädern, der Besuch des Supermarktes. Im Vergleich zu den Preisen am Gardasee ein echtes Schnäppchen!

Spezialitäten des Balatons

Langos ist das Gericht, das Ihr in Ungarn keinesfalls missen solltet. Leckere, frittierte Haferteigfladen mit Sauerrahm, die für gerade mal 2 Euro das Stück Kinder und Eltern gleichermaßen satt machen. Gesund ist das nicht, aber leeecker! Bei uns standen Gulaschsuppe, gefüllte Paprika, Jägerschnitzel und frittierter Fisch auf dem Programm. Am Strand gibt es überall „fahrende Händler“, die gegrillte Maiskolben, Zuckerwatte und Eis verkaufen. In den Supermärkten findet Ihr ein ähnliches Sortiment wie bei uns in Deutschland. Aber wie schon gesagt, Essen gehen lohnt sich, das Preis-Leistungs-Verhältnis ist topp.

Balatonfenyves als Badeort

Balatonfenyes ist ein beschaulicher, gemütlicher Ort auf der südlichen Seite des Balatons. Hier reiht sich ein kleines Einfamilienhaus an das andere – von Hotels und Bettenburgen oder Hochäusern keine Spur! Es gibt einen großen Supermarkt, mehrere Restaurants, kleinere Pensionen und viele Ferienhäuser. Und natürlich den Strand! Dieser besteht aus einer großen Uferpromenade mit großen Gras-Liegewiesen, die immer wieder durchzogen von Spielplätzen, Imbissbuden, Trampolins, Beachbars und Eisdielen. An heißen Tagen zur Hauptsaison kann es hier sehr voll werden – uns war es zu voll. Zum Glück verbringen die Hälfte aller Urlauber den ganzen Tag stehend im See und unterhalten sich. Ein lustiger Anblick!

Kesthely & Varosi Strand – Erholung pur!

Ein Tagesausflug führte uns in die angebliche Hauptstadt am Balaton, nach Kesthely. Die kleine Stadt ganz im Westen des Sees ist für sein schönes Barockschloss berühmt. Durch dessen englischen Park kann man wunderbar kostenlos flanieren und anschließend in der Fußgängerzone des Ortes in kleinen Souvenir Shops und Boutiquen stöbern. Hierkann man auch ganz ordentlich Mittagessen und sich mit Souvenirs eindecken.

Danach lohnt ein Abstecher an den Varosi Strand, dem Hausstrand von Kesthely. Für weniger als sieben Euro Eintritt für eine sechsköpfige Familie besucht einen wir ein großzügiges Seebad, mit zwei Wasserrutschen, zwei kleinen Sandstränden und einem Schwimmbad  zahlreichen Imbissbuden, Autoscooter für die Kleinen, einer Hüpfburg, Tretbooten zum Ausleihen und und und. Das Geländer war so weitläufig, dass es selbst bei vielen Besuchern nicht richtig voll ar. Wir empfehlen Euch den Sandstrand ganz rechts neben der Beachbar. Hier ist besonders wenig los und die Stimmung wunderbar entspannt. Wir hatten uns den ganzen Nachmittag bei chilliger Musik mit Baden, im Sand buddeln, lesen und schlafen beschäftigt- ein toller Urlaubstag!

Tihany – schon die Anreise lohnt sich

Tihany ist der Besucherort für alle Reisenden an den Balaton, die nicht nur baden, sondern auch wenig Kultur und Natur erleben möchten. Tihany ist eine Halbinsel auf der nördlichen Seite des Baltons, die entweder mit einer 10-minütigen Fähre vom Südteil aus oder einfach über die nördliche Seestraße erreichbar ist. Die Fahrt mit der Fähre kostete 10 Euro für unsere 6-köpfige Familie mit Auto, und hatte unseren Kindern richtig viel Spaß gemacht. Der westliche Teil Tihanys ist zum Nationalpark erklärt worden. Hier kann man wunderbare kleine Spaziergänge oder auch Wanderungen unternehmen.

Naturlehrpfad Tihany – 1. Naturlehrpfad Ungarns

Wir haben am Ende der Uferstraße von Sajkod bei Tihany am Strandbad von Sajkod geparkt. Von dort sind wir entlang des Westufers den ersten Naturlehrpfad Ungarns (Schilder mit Beschreibungen der einheimischen Tiere, leider komplett auf ungarisch) zum „Lavendelhaus“ gelaufen, um eigentlich anschließend die Vulkanseen zu besuchen. Jedoch war der Weg so matschig (es hatte die Nacht zuvor geregnet), dass wir umkehren mussten. Die Wanderung entlang des Sees und durch die hügelige Landschaft war jedoch den Ausflug allemal wert.

Merke: Tihanys Wanderwege sind für Kinderwagen nur bedingt geeignet, mit Kraxe würde es sich hier deutlich leichter laufen.

Strandbad Sajkod – ein Geheimtipp!

Anschließend haben wir die Gelegenheit genutzt und dem Strandbad von Sajkod einen Besuch abgestattet, nachdem wir uns in einem der beiden Strandrestaurants im Freien die Bäuche mit Gulaschsuppe, Geschnetzeltem und Langos vollgeschlagen haben. Mann, ist das Essen hier lecker und günstig! Das Strandbad ist richtig schnuckelig. Ein kleiner Spielplatz, Treppen, um ins Wasser zu gelangen (auch vom Ufer aus möglich), Umkleidekabinen und bei Bedarf Liegestühlen garantieren einen schönen Badetag mit Kindern.

Tihany „Stadt“

Tihany Stadt ist für seine barocke Kirche der Benediktiner Abtei bekannt, von deren Stelle aus wir einen wunderbaren Blick auf den Balaton hatten (Fotospot). Um die Basilika fanden sich zahlreiche Souvenirshops, Restaurants, Cafes und Eisdielen. Unbedingt an den ausgewiesenen Parkplätzen parken- wildes Parken in den Seitenstraßen wird von der präsenten Polizei mit einer Kralle am Rad und einer Geldstrafe geahndet. Um die Kirche zu besuchen, heißt es, ein paar Treppenstufen zu erklimmen – auch hier ist die Kraxe besser als ein Kinderwagen. Unsere Kinder fanden es mäßig spannend.

Weitere Attraktionen am Balaton für Familien

Da wir nur wenige Tage am Balaton hatten, haben wir uns auf Sightseeing und im See baden beschränkt. Für Kinder und Familien gibt es jedoch viele weitere Attraktionen: Die Sommerrodelbahn in Balatonfüsfö, das RIESENspaßbad Aquacity in Zalaegerszeg, die Sternenburg mit Panoptikum und Husarenmuseum, der Serpa Abenteuerpark mit Drahtseilbahn und zahlreichen Spielplätzen u.v.m. Wir müssen einfach nochmal hin und all das nachholen.

Alles in allem können wir den Urlaub am Balaton für einen unaufgeregten, günstigen und familienfreundlichen Urlaub absolut empfehlen!

Ihr möchtet mehr über Ungarn erfahren? Dann schaut Euch doch unseren Beitrag über das Donauknie an!

 

 

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