Zwei Wochen mit Familie & Wohnmobil durch Portugal

Portugal stand schon seit Jahren bei uns ganz weit oben auf unserer Reiseliste. Umso schöner, dass wir im letzten Sommer die Möglichkeit hatten, zumindest für zwei Wochen mit Familie und Wohnmobil durch Portugal zu reisen. Wir sind einfach der Küste von Nord nach Süd gefolgt und haben mit unseren drei kleinen Kindern im Alter von 6,4 und Baby eine Campingsause im Wohnmobil daraus gemacht. Wir denken noch heute oft nostalgisch daran und wollen es so bald wie möglich ausgiebiger wiederholen!

Zwei Wochen mit der Familie mit dem Wohnmobil durch Portugal

Grundsätzliches zur Wohnmobil-Reise mit Familie durch Portugal

Die Portugiesen sind sehr freundliche Leute und äußerst gastfreundlich. Wir haben uns auf Anhieb sehr wohl gefühlt. Portugal ist extrem grün, viel grüner als man vorab denkt. Die Portugiesen haben ein großes Faible für Kacheln. Es gibt eigentlich kein größeres Haus, dessen Fassade nicht mit Kacheln verziert ist. Herrlich schön und immer wieder überraschend! Eine wirtschaftliche Krise, wie man sie gern über Portugal hört, sieht man eigentlich nicht. Im Gegenteil, man hat das Gefühl, dass die Portugiesen alles daran setzen, ihre Heimat schön herauszuputzen. Unseres Erachtens ist die beste Reisezeit für die portugiesische Atlantikküste in den Sommermonaten, solltet Ihr nur in den Südteil an die Algarve fahren, ist auch der Frühling oft schon richtig schön warm. Die Preise sind extrem günstig – egal ob Ihr essen geht, Souvenirs ersteht oder Euch ein Hotel, einen Campingplatz oder eine Ferienwohnung sucht. Das Essen ist wirklich vorzüglich! Vor allem Fischgerichte sind bei den Portugiesen sehr beliebt. Eigentlich finden immer irgendwo in unmittelbarer Umgebung im Sommer Fischwochen statt.

Reiseroute für unseren Portugal-Urlaub mit Familie und Wohnmobil

Wir wollten mit Familie und Wohnmobil Portugal entlang der Atlantikküste erkunden. Da Portugal Teil eines sehr viel längeren Campingtripps war, können wir nur Empfehlungen aussprechen, wie wir es organisieren würden, wenn wir von Deutschland aus nur Portugal von Nord nach Süd bereisen wollen würden. Wir würden nach Porto in Portugal fliegen, dort ein Wohnmobil mieten und aus der Reise eine Rundreise machen. Und in diesem Fall vielleicht entweder ein paar Reisestopps weglassen oder die Reise auf drei Wochen verlängern. Wir haben eine Google Map zusammengestellt, auf der Ihr alle unsere Reisestopps seht:

Ponte da Lima

Typisch portugiesische Stadt, gigantischer Wochenmarkt

Wir sind von Nordspanien nach Portugal eingereist. Recht bald nach der spanisch-portugiesischen Grenze haben wir einen Zwischenstopp in Ponte da Lima gemacht, die sich als schöne Kleinstadt inklusive eines gigantischen Wochen- und Jahrmarkts entpuppt hat. Solche Märkte finden wir in Deutschland tatsächlich nur in Großstädten! Über Kilometer hinweg war der Fluss mit Ständen gesäumt, wo alles feilgeboten wurde, was Ihr Euch nur vorstellen könnt. Der Ort war kaum touristisch, trotz einiger Sehenswürdigkeiten und damit umso charmanter. Unsere Kinder konnten all die Fahrgeschäfte gar nicht verarbeiten und haben sich zwischen all den blinkenden Attraktionen eine ausgesucht, mit der sie fahren dürften. Die Wahl fiel auf die Hüpfburg! Anschließend haben wir zwei Brathähnchen aus der Charrusceria an der Ecke geholt und uns an einem der vielen kleinen Stadtplätze verspeist- sehr lecker.

Spektakulärer Nationalpark Peneda-Geres

Wanderung durch den Eukalyptus-Wald, alte Bergdörfer, Flusspools, Radltour

Eines unserer Hauptziele sollte von Anfang an der Parque Nacional Peneda-Geres sein. Diesen Park wurde uns in vielen Reiseforen, durch die wir uns vor der Abreise gewühlt hatten, als absoluten Geheimtipp für Naturfreaks und Ruhesuchende empfohlen. Wie recht sie doch hatten! Allein der Campingplatz bei Entre Ambos os Rios an der Park-Grenze im Nordteil war so schön, dass man die Gegend eigentlich nicht mehr weiter erkunden muss: Ein weitläufiger Pinienwald mit wenigen Stellplätzen und noch weit weniger Leuten, vom Ambiente her tatsächlich vergleichbar mit den weltbekannten einsamen Campingplätzen im Sequoia-  oder Yosemite-Nationalpark. Vom Campingplatz aus lohnte der schöne, kurze Spaziergang durch einen Eukalyptus-Wald zu einer Badestelle am Fluss, der uns von den Campingplatz-Besitzern ausführlich beschrieben und auf der Karte eingezeichnet wurde.

Für den Folgetag im Nationalpark machten wir eine Tingeltour mit dem Auto durch den Nordteil des Parks. Über schmale, kurvenreiche Straßen ging es durch die sehr schöne und abwechslungsreiche Flora. Wir entdeckten immer wieder kleine jahrhundertealte Bergdörfer, durch die wir schlenderten und das Landleben der portugiesischen Bauern kennenlernen konnten. Höhepunkt dieses kleinen Roadtrips war die Kathedrale in Peneda, völlig überdimensioniert für ein kleines Dorf in der Pampa, mit pompösen Treppen und einem gigantischen Kreuzgang.

Nach dieser Sightseeing-Tour solltet Ihr unbedingt zu einem der vielen schönen Flusspools (wir kennen sie in Bayern unter dem Namen „Gumpen“, kleine stehende Flusspools, meist an Wasserfällen, an denen man sich herrlich erfrischen kann) fahren und in das eiskalte, angenehme Wasser springen (beispielsweise hoch über Entre os Ambos Rios). Auch hier lohnte die Nachfrage bei den Campingplatz- oder Restaurantbesitzern, bei denen Ihr einkehren könnt.

Aber auch der Südteil des Parks hatte einiges zu bieten. Wir haben uns für eine Radtour bei Campo do Geres, einem kleinen Dorf, entschieden. Dort konnte man sich für ein bis zwei Euro im Tourist Office eine Wanderkarte kaufen. Wir sind entlang des Flusses auf einem breiten Radweg geradelt (da es bergauf und bergab geht, nicht unbedingt geeignet für kleinere Kinder, die selbst radeln wollen) und haben immer wieder Halt gemacht, um bei den heißen Temperaturen in die Gumpen des Flusses zu springen.

Strandort Espinho als Ausgangsort für Porto

Um dem Trubel der Stadt Porto mit dem Wohnmobil zu entgehen, haben wir uns den Strandort Espinho vor den Toren der Stadt ausgesucht. Wir haben im Camping Municipal eingecheckt, der zwar ein bisschen sonderbar war (er liegt mitten im Ort und sieht auch aus wie ein Stadtpark), aber als Ausgangspunkt für einen entspannten Tag am Meer und dem Besuch von Porto absolut zu empfehlen ist. Espinho selbst ist ein touristischer Ort, der zur Hauptsaison sicher Menschenmassen anzieht. Wir waren außerhalb der Saison und hatten die vielen Strandcafés direkt am Wasser und Eisdielen fast für uns allein. Der Strand war breit, der Einstieg ins Wasser sanft abfallend – optimal um herrlich Sandburgen zu bauen und die vielen Eisdielen, Strandcafés und Restaurants am Wasser zu genießen!

Malerisches Porto

Eine der ältesten Städte Europas, UNESCO-Weltkulturerbe

Porto ist die kleine Schwester von Lissabon, die wir wegen der Kinder ausgelassen haben. Dennoch wollten wir nicht auf eine echte portugiesische Stadt verzichten. Porto hat sich als ein echtes Traum-Familienziel erwiesen und war wahnsinnig beeindruckend. Porto zählt zwar nur 270.000 Einwohner, überzeugte aber trotzdem mit einem majestätischen Auftritt. Laut Reiseführer ist Porto eine der ältesten Städte Europas mit uralten, fünf- bis sechsstöckigen Häusern mit Balkonfronten, die meist von außen wunderschön mit Kacheln verziert sind. Ein Anblick, den man sonst in Europa so nicht kennt. Zwischendrin fanden wir immer wieder Kirchen und andere Türme auf sehr hügeligen Terrain, sodass die Gassen und Bauwerke noch imposanter wirken. Dazu noch der monströse Fluss Rio Douro, von dessen Brücke neun- bis fünfzehnjährige mindestens 15, eher 20 m in den Fluss springen. Toptipp für eine Städtereise für ein verlängertes Wochenende! Unsere Kinder sind über sechs Stunden mit uns durch die Stadt getigert und reden noch heute von den mutigen großen Jungs, die sich in die Fluten warfen.

Wunderschönes Douro Fluss-Tal

Anbaugebiet für Portwein, Bootstour

Leider hat es unser Zeitplan nicht zugelassen, das Duoro Tal, das zu Recht als das portugiesische Südtirol gilt, länger als einen Tag zu besuchen. Das Douro Tal ist bekannt für seine Weinberge und den Portwein-Gütern. Wir sind in Regua ein kleines Boot bestiegen und ein paar Kilometer flussaufwärts gefahren – für die Jungs eine Sensation. Da uns das aber noch zu wenig war, sind wir anschließend noch die bekannteste Panoramastraße des Douro Tales bis Pinhao und zurück gefahren. Diese Strecke lässt sich auch wunderbar mit dem Zug erleben, uns fehlte bloß, wie schon erwähnt, die Zeit dafür.

Schöner Ferienort Sao Pedro de Moel

Traumhafte Landschaften, Spaziergang an der Felsküste

Sao Pedro de Moel ist ein entspannter Ferienort am Meer mit schönen Häusern und eindrucksvoller Küste. Wir haben dort auf einem tollen, fast leeren Pinienwald-Campingplatz Halt gemacht. Und haben den Tag genutzt, um entspannt am sehr rauen, mit Schieferfelsen durchsetzten Meer entlangzuspazieren. Leider war es bei 25 Grad mit Wind etwas zu kühl zum Baden. Aber das hat gar nichts ausgemacht! Wir haben den Tag im Freien genossen, sind zum malerischen Leuchtturm und wieder zurückspaziert. Abends haben wir auf unserem herrlichen Campingplatz Burger gegrillt.

Eindrucksvolle Burgstadt Obidos

Ritterspaß für Kinder, Burgmauer-Spaziergang

Obidos ist der Ferienstopp schlechthin in Portugal. Vor allem für alle Burg- und Mittelalter-Fans ein Traum. Denn das malerische Örtchen auf einem Hügel mit seinen schmalen Gassen und weißen, Kachel- und Blumen verzierten Häusern mit intakter Burgmauer lässt viel Raum für spannende Rittergeschichten. Zwar war es sehr touristisch und voll, für uns war es trotzdem ein gelungener Stopp, weil unsere Kinder einen riesigen Spaß dabei hatten, mit ihrem Vater einen Rundgang auf der Burgmauer zu unternehmen. Das ist sicher nichts für kleinere Kinder, weil die Burgmauer auf der Innenseite steil abfällt und keinerlei Befestigung oder Geländer hat. Abgerundet hat unseren Besuch ein entspannter Mittagssnack in einem Café auf Liegestühlen auf der obersten Terrasse des Ortes – anschließend ging die Fahrt weiter, natürlich nach Süden.

Strandurlaub Teil 1: Vila Nova de Milfontes

Naturschutzgebiet, Capo Sardao

Mit Familie und Wohnmobil war Vila Nova de Milfontes der Ort der Wahl an Portugals Atlantikküste. Denn Milfontes liegt im Naturschutzgebiet an einer schönen Bucht an einer riesigen Flussmündung des Rio Mira, sodass Euch Badeplätze erwarten, wo auch kleinere Kinder und nicht so gute Schwimmer aufgrund der wenigen Wellen wunderbar planschen können. Der Ort selbst ist typisch portugiesisch. Mehrere Restaurants und Cafes, ein süßer Dorfplatz und jede Menge Möglichkeiten, sich am Strand breitzumachen. Besonders gut hat uns das Restaurant Quebramar Beach Bar direkt am Strand an den Felsen gefallen. Hier gibt es für jeden der Familie ein leckeres Gericht und man hat einen herrlichen Blick aufs Meer.

Strandurlaub Teil 2: Zambujeira Do Mar

Nationalpark, felsige Steilküsten

Zambujera do Mar wurde uns schon von einer befreundeten Familie empfohlen, die bei ihrer Wohnmobil-Rundfahrt durch Portugal dort „hängen geblieben“ sind. Nicht, weil sie Probleme mit ihrem Auto hatten, sondern weil der Ort so traumhaft schön und entspannend war und inmitten des Nationalparks Parque Natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina an der Atlantikküste lag. Wir konnten ihnen nur recht geben, auch wenn es unser Zeitplan nicht zuließ, dass wir dort länger blieben. Zambujeira Do Mar war mit Abstand die eindrucksvollste Badebucht an der portugiesischen Atlantikküste. Die Strandbucht war linker und rechter Hand von riesigen Klippen umsäumt, der Strand selbst bot eine sicher 300 m lange, flache Sandbucht. Der Ort gilt als Geheimtipp, besonders bei Surfern, sodass man hier wunderbare Tage am Meer verbringen kann. An der Bucht und oberhalb befanden sich ein paar Strandrestaurants und Guesthouses, mehr war hier nicht geboten. Umso schöner! Wir haben wild gecampt, direkt auf einer Klippe am Meer! Ein herrlicher letzter Stopp auf unserer schönen Portugal-Rundreise!

Euch hat unser Artikel „Zwei Wochen mit Familie und Wohnmobil durch Portugal“ gefallen? Mehr Artikel zu Westalgarve und Ostalgarve sowie Lissabon findet Ihr ebenfalls auf dem Blog.

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