Mit der Familie am Chiemsee

Deutschland hat nicht nur im Norden ein Meer! Nein, es gibt auch eins im Süden, und zwar das bayerische Meer. Es liegt direkt vor der imposanten Kampenwand, die an zackige Dolomitenberge erinnert! Die Region um den Chiemsee ist extrem vielfältig, denn sie bietet von Baden über Bergwandern und Fahrradtouren auch zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten. Wir sind regelmäßig am Chiemsee und haben noch längst nicht die ganz Gegend erforscht. Lest selbst, was Ihr mit der Familie am Chiemsee alles erleben könnt.

Mit der Familie am Chiemsee

Rund eine Stunde von München entfernt befindet sich der Chiemsee. Aufgrund seiner Größe heißt er bayerisches Meer und nach dem Bodensee ist er der zweitgrößte See Deutschlands. Bekannt ist der Chiemsee durch seine beiden Inseln: Herrenchiemsee, auf der sich das unvollendete Schloss König Ludwigs befindet und die malerische Fraueninsel, mit dem noch aktiven Frauenkloster. An seiner Südseite befinden sich die Chiemgauer Alpen mit Kampenwand, Hochries, Hochfelln, Sonntagshorn, etc., die herrliche Wandergebiete sind. Langweilig wurde uns nicht in unserem Urlaub mit der Familie am Chiemsee.

Unterkünfte

Am Chiemsee und im Chiemgau gibt es viele schöne Bauernhöfe. Wir empfehlen den Daxlberger Hof: ein sehr netter Bauernhof mit vielen Aktivitäten für die Familie. Eine gute Möglichkeit, um mit der Familie am Chiemsee zu übernachten und gleichzeitig Reiterferien zu machen, ist das Gut Ising. Es besticht durch seine wunderschöne Anlage mit angeschlossenem Reiterhof und -schule. Sehr schön sehen auch die Chiemsee Chalets aus, die wir persönlich noch nicht getestet haben.

Ausflüge & Wanderungen mit der Familie am Chiemsee

Unglaublich vielfältig sind die Ausflugsmöglichkeiten am Chiemsee und im Chiemgau. Wir nennen Euch nur die Höhepunkte, die wir bei unserem Familienurlaub am Chiemsee erlebt hatten. Lasst sie keinesfalls aus!

Familienausflug auf die Chiemsee-Inseln Fraueninsel und Herrenchiemsee

Die beiden Chiemsee-Inseln Fraueninsel und Herrenchiemsee sind der Touristenmagnet schlechthin. Es lohnt ein Ausflug dorthin, weil sich die Touristenmassen gut auf den Inseln verteilen und sie absolut sehenswert sind. Während die Fraueninsel ein hübsches Dörfchen mit schnuckeligen Fischereien und kleiner Künstler-Kolonie ist (kleinste Gemeinde Bayerns), prahlt Herrenchiemsee herrschaftlich mit seinem barocken Schloss. Auch gab es viel für Kinder zu erleben: Boot fahren, leckeren selbst geräucherten Fisch essen, baden, das Schloss Herrenchiemsee besichtigen und Pferdekutsche fahren.

Wir starteten an der Fähranlegestelle Gstadt am Chiemsee. Dort war nicht viel los und wir waren schnell auf der Fraueninsel, unserem ersten Stopp. Es erwarteten uns nette Fischerhäuschen mit schönen Bauerngärten, das Kloster (nicht öffentlich) mit Klosterkirche und nette kleine Wege inmitten blühender Gärten. Die Insel wirkte in unseren Augen überhaupt nicht touristisch, obwohl hier in den Sommermonaten einiges los ist. Wir suchten uns bei einer kleinen Fischerei mit idyllischem Gastgarten ein Plätzchen und aßen selbst geräucherte Chiemsee-Renke mit Meerrettich und Kartoffelsalat. Inmitten auf der Insel bei der imposanten Linde befand sich ein Kinderspielplatz, auf dem sich die Kinder erst mal austobten. Schließlich hüpften wir noch schnell an einer ruhigen Stelle ins Wasser, um uns zu erfrischen. Sehr nett war übrigens auch Toffenetti, ein kleiner italienischer Kiosk, der direkt am Wasser Aperol Sprizz und Antipast ganz unkompliziert servierte.

Unser nächster Stopp war dann Herrenchiemsee. Dort angekommen fuhren wir mit einer Kutsche zum Schloss, das Ludwig II. nach dem Vorbild von Versailles errichten ließ. Die Besichtigung des Schlosses war empfehlenswert, jedoch nur für ältere Kinder! Eine Führung dauert rund 30 Minuten. Die Schlösserverwaltung bietet im Sommerhalbjahr regelmäßig Kinderführungen an.

Vogelbeobachtung & Spaziergang Lachsgang

Wusstet Ihr, dass am Chiemsee manchmal Flamingos zu sehen sind? Das ist immer dann der Fall, wenn sie vom Salzburger Zoo abhauen! Aber auch sonst gibt es dort viele Vögel zu beobachten. Das Achendelta mit der Tiroler Ache, die in den Chiemsee mündet, ist als nahrungsreiche ruhige Zone ein wichtiges Rast- und Überwinterungsgebiet für Vögel. Der Spaziergang zum Vogelbeobachtungsturm Lachsgang  startete am Parkplatz vom Strandbad Übersee. Wir liefen am westlichen Rand des Achendeltas ungefähr 45 Minuten am See entlang, vorbei an Streuwiesen, diversen knorrigen Eichen und Strandabschnitten, an denen wir schöne Muscheln sammelten. Nachdem wir die Nikolauskapelle passiert hatten, erreichten nach ungefähr zehn Minuten den Vogelbeobachtungsturm Lachsgang. Im Turm befand sich ein fest installiertes Fernrohr, mit dem wir die Vögel von der Nähe aus beobachteten. Außerdem gab es viele Mappen und Schilder, die zeigten, welche Vögel wir auf dem See sehen konnten. Wir beobachteten Haubentaucher, Komorane, Seeadler und viele andere Vögel.

Nehmt auf jeden Fall ein Fernglas mit, da das Fernrohr beliebt und deswegen oft besetzt ist. Nachdem wir den Vogelbeobachtungsturm verlassen hatten, nahmen wir den Rückweg durch die Felder und die Streuwiesen zum Parkplatz. Der Spaziergang lässt sich übrigens auch sehr gut mit dem Rad und Kinderwagen machen.

Kanufahrt auf der Alz

 

Die Alz ist ein wildromantischer Fluss, der vom Chiemsee bei Seebruck abgeht und nach 62 km in den Inn mündet. Er teilt sich auf in die „zahme“ obere Alz, die von Seebruck bis nach Altenmarkt geht und in die „wilde“ untere Alz, die von Altenmarkt bis in die Inn-Mündung verläuft. Bis nach Truchtlaching geht es geruhsam zu, bis sich die Alz dann in ein Wildwasser verwandelt.

Wir starteten unsere Kanutour ab Seebruck beim Kanuverleih der Minigolfanlage in Seebruck. Nachdem wir unsere Kanus bis zur Alz getragen hatten, eröffnete sich uns eine wunderschöne idyllische Flusslandschaft. Wir bekamen einen Schlüssel für Fahrräder, die wir am Ende der Kanutour brauchten, um mit dem Fahrrad zurück zu den Autos zu fahren. Die Fahrt dauert ohne Pausen ca. 1,5 Stunden und wir paddelten mit einer ordentlichen Strömung im meist sehr flachen Wasser. Man kann hier wirklich wunderbar durch die traumhafte Landschaft mit Feldern, Wiesen und Wäldern gleiten und immer wieder am Flussufer oder Schilfinseln anhalten und baden.

Auf die Kampenwand zur Steinlingsalm

Die Kampenwand ist die imposante Felswand mit zackigem Felsenkamm, die über dem Chiemsee thront. Auf die Kampenwand führen kleine rote Gondeln, die schon ein Erlebnis sind! Los ging es von Aschau im Chiemgau an der Talstation der Kampenwand-Seilbahn. Oben angekommen eröffnete sich uns ein fantastisches Panorama über das Chiemgau und den Chiemsee. Dann ging es weiter in Richtung Steinlingsalm, die sehr gut ausgeschildert war. Eigentlich kein Problem mit einem Kinderwagen, nur manchmal ging es ein paar Höhenmeter rauf und runter. Wir passierten ein Gipfelkreuz mit Kletterfelsen für Kinder und außerdem einen imposanten Felsen, an dem wir Kletterern beim Üben zusahen. Die Steinlingsalm bot, wie eigentlich der ganze Ausflug, einen tollen Blick ins Tiefland und wir ließen es uns bei Speis und Trank gut gehen. Von hier aus kann man, wenn man mag, auch noch einen Abstecher auf die Kampenwand-Spitze wagen. Zurück ging es auf demselben Weg. Alternativ könnte man den Rundweg über die Schlechtenbergalm zurück zur Bergstation laufen. Dieser Weg hat aber eine steilere Passage, sodass er für Kinderwagen nicht geeignet ist.

Sehr schön war auch die Wanderung vom Parkplatz der Maisalm über Maisalm und Rossboden bis zur Steinlingalm und Kampenwand, die wir in rund zwei Stunden machten. Nach einer Einkehr in der Steinlingalm ging es zurück über dem Panoramaweg bis zur Kampenwandbahn. Dort nahmen wir eine Gondel und sausten zurück ins Tal.

Märchenpark in Marquartstein

Am Ende unseres Urlaubs hatten wir den Kindern versprochen, in den Märchenpark in Marquartstein zu gehen. Der Park war für kleinere Kinder, unsere älteren Kinder (9 und 11 Jahre) kamen aber trotzdem voll auf ihre Kosten. Kaum angekommen im Park, hatten wir Mühe, unseren Kindern zu folgen, denn sie waren schwupsdiwups in sämtlichen Fahrgeschäften, auf dem Trampolin oder auf der Sommerrodelbahn verschwunden. Auf dem Weg zu den Fahrgeschäften schauten wir uns in Schaukästen Märchen an. Wie lange war es schon her, dass wir den Kindern Märchen vorgelesen hatten!

Besonders beliebt war der störrische Esel, der unseren Sohn ständig von seinem Rücken abwarf und die Sommerrodelbahn. Aber auch die Generationenspiele wie das Schubkarrenrennen machten ihnen viel Spaß. Hier mussten die Kinder ordentlich strampeln und die Schubkarren kippen, um als Erster ins Ziel zu gelangen! Auch die Steinschaukel war recht beliebt und toll war, dass die Kinder den Park selbstständig erkunden konnten.

Strandbäder am Chiemsee

Strandbad Übersee

Warum in die Karibik fliegen, wenn man in das Strandbad in Übersee am Chiemsee gehen kann? Wir liebten es, denn das Strandbad hatte einen eigenen Strand (den längsten zusammenhängenden Sandstrand Süddeutschlands) inklusive Blick auf See und Berge. Die Kleinen bauten am Strand Sandburgen, spielten auf dem Spielplatz und wir Eltern entspannten bei einem Latte Macchiato (oder später bei einem Sundowner). Besonders kinderfreundlich ist das die ersten hundert Meter flache Wasser, in dem die Kinder baden und planschen konnten. Am Wochenende gegen Abend (ab 17 Uhr) machte die Surfer-Grill-Lounge, die sogenannte „Beach-Bar“ auf und wir aßen bei chilliger oder Reggae-artiger Musik Fisch und folgten der Sonne, bis sie komplett im Chiemsee versank. An der Beach-Bar kann man sich auch gratis Liegestühle ausleihen. Wer das Sandige nicht mag, der kann auch die Liegewiese des Strandbads nutzen. Außerdem gibt es einen tollen Spielplatz, ein Riesen-Trampolin, einen Volleyball-Platz und eine Tischtennis-Anlage und zwei weitere Restaurants.

Auch auf dem Weg zum Strandbad gibt es hier am Ostufer einige schöne Gasthäuser mit Biergärten oder Lounge-Bereichen, in denen man schön Einkehren und den Sonnenuntergang genießen kann.

Einkehrmöglichkeiten

Seiseralm bei Aschau

Immer wieder lohnt ein Ausflug auf die Seiseralm bei Bernau / Aschau, ein Hotel-Gastronomiebetrieb mit herrlichstem Blick über den Chiemsee. Bei leckerem Kaiserschmarrn genossen wir den Nachmittag im Biergarten und die Kinder spielten auf dem Spielplatz.

Chiemgauhof in Übersee

Direkt am Chiemsee liegt der Chiemgauhof mit einem wunderschönen Biergarten. Im Sommer war es schön schattig, aber dafür gab es auch ziemlich viele Mücken. Am Eingang des Restaurants standen schon die Mückensprays zur Abwehr bereit.

Al Dente in Chieming

Direkt neben dem Strandbad von Chieming gelegen, befindet sich das italienische Restaurant „Al Dente“ in Chieming direkt am See. Dort ist es mindestens so trubelig wie in einer italienischen Kleinstadt.

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